16.05.2024 18:36 Uhr

Causa Tuchel: Experte warnt den FC Bayern vor "Farce"

Bleibt Thomas Tuchel beim FC Bayern?
Bleibt Thomas Tuchel beim FC Bayern?

Kult-Kommentator Marcel Reif hat sich zur aktuellen Trainersuche des FC Bayern zu Wort gemeldet und die Münchner vor einer "Farce" gewarnt, falls der mittlerweile wohl favorisierte Verbleib von Thomas Tuchel doch nicht zustande kommt.

"Wie schon bei den anderen Kandidaten läuft die Trainersuche weiter über den großen Marktplatz. Im Moment marschiert Thomas Tuchel dort herum", ordnet der frühere TV-Reporter Marcel Reif bei "Bild" die Gemengelage beim FC Bayern nach den vielen Absagen der letzten Wochen ein.

"Wenn man den Fall Tuchel einem jungen Menschen erklären wollen würde, der fragt: 'Papa, wie läuft das so im Profifußball', wenn ich ihm die Geschichte dann so erzähle ...", deutete Reif seine Verwunderung über das Vorgehen der Bayern-Bosse und das Hin und Her an. 

Die im Gespräch mit "Bild" geäußerte These, dass die aktuelle Spielzeit, die erste seit 2012, die ohne Titel endete, gegen eine weiteres Engagement von Tuchel sprechen könnte, wollte der 74-Jährige hingegen nicht gelten lassen.

"Die Gründe dafür, dass es jetzt so lief, hat er bereits angedeutet, als die Saison begann: Der Kader ist mir zu dünn, ich würde mir diese und jene Spieler wünschen", erinnerte Reif.

Dafür wurde er hart kritisiert, weil er das zu laut gemacht hatte, führte Reif aus. "Aber dass er bei der einen oder anderen Position nicht falsch lag, kann er für sich verbuchen", betonte der Kult-Reporter. Das miserable Abschneiden habe Tuchel in seiner Argumentation dabei sogar geholfen.

"Er hat klargemacht, dass es nicht an Tuchel liegt oder an Nagelsmann lag, sondern dass dieser Kader einen Umbruch braucht und dass in diesem Klub manches nicht so läuft, wie es laufen sollte."

Reif: Dann muss der FC Bayern den Betrieb einstellen

Spannend werde allerdings trotzdem zu sehen sein, ob Tuchel es wirklich ernst meine mit seinen in den Medien kolportierten Überlegungen, doch zu bleiben, so Reif weiter.

"Wenn auch Tuchel drei, vier Tage lang öffentlich verhandelt - und das tun sie ja öffentlich: sein Berater Olaf Meinking war ja nicht an der Säbener Straße, um Kaffee zu trinken - wenn das also der Fall ist und man dann sagt: Ach nee, das habe ich mir doch anders überlegt. Dann wäre es eine Farce für die Bayern", legte der 74-Jährige nach und setzte lachend hinzu: "Dann werden sie in München den Spielbetrieb einstellen müssen und sich für eine Saison abmelden."

Danach wurde Reif allerdings wieder ernster. Tuchel werde für einen Verbleib definitiv Forderungen haben, mutmaßte der Experte. Neben der in den Medien bereits genannten Verlängerung über den Sommer 2025 hinaus könnte das auch zahlreiche Personalwünsche sein, wie beispielsweise der Transfer eines klassischen Sechsers. 

"Ich denke schon, dass das sachlich verläuft", blickte Reif auf die aktuellen Verhandlungen, "allerdings wird Tuchel durchaus darauf hinweisen, dass die aktuelle Saison ihn fast seinen Ruf gekostet hat und man ihm daher neue Möglichkeiten geben muss." Tuchel werde seine klaren, aber "begründeten Vorstellungen haben, wie er das Projekt weiterführen will".